Standorterkundung

Historische Recherche

Schritt 1 einer systematischen Standorterkundung ist die Historische Recherche (HR). Sie beinhaltet

  • eine Ortsbesichtigung,
  • das Sammeln, Sichten und Auswerten von Akten und Unterlagen bei Vollzugs- und Fachbehörden, Grundstückseigentümern, Nutzern, Rechtsnachfolgern,
  • eine Anfrage beim Kampfmittelbeseitigungsdienst,
  • eine multitemporale Karten- und Luftbildauswertung,
  • die Befragung von Zeitzeugen.

Einrichtungen wie kommunale Bau-, Planungs-, Gewerbeaufsichtsämter, Umwelt- und Naturschutzbehörde, Stadtarchiv, Denkmalschutz, Katasterbehörde, Polizei, Feuerwehr, Land- und Forstwirtschaft, Landes- und Bundesfachämter können für die Aktenrecherche angefragt werden. Ehemalige und aktuelle Eigentümer, Nutzer, Beschäftigte, Anwohner eigenen sich als Zeitzeugen und steuern gelegentlich Fotos oder andere Unterlagen zur Standorthistorie bei.

Die Vorgehensweise und die Ergebnisse werden in dem Bericht Historische Recherche dokumentiert und bewertet. Es wird eine Kontaminationshypothese abgeleitet und ein Untersuchungskonzept inkl. Kostenkalkulation für Schritt 2, die Orientierende Untersuchung (OU), vorgeschlagen. Durch die insgesamt schrittweise und gezielte Vorgehensweise bei der Projektbearbeitung werden Untersuchungs- und Kostenaufwand optimiert.

Orientierende- und Detailuntersuchung mit Gefährdungsabschätzung

Im Rahmen der Orientierende Untersuchung (OU) werden die für eine Standortbewertung relevanten Umweltbestandteile (Boden, Grundwasser, Oberflächenwasser, Luft) auf Schadstoffgehalte und –verteilung untersucht. Auf Grundlage der Untersuchungsergebnisse wird eine nutzungsbezogene Gefährdungsabschätzung (nach BBodSchV) erarbeitet und die weitere Vorgehensweise empfohlen. Bewertungsrelevante Wissenslücken werden durch zusätzliche Untersuchungen im Rahmen einer Detailuntersuchung geschlossen. Bei jedem Bearbeitungsschritt findet eine Abwägung zwischen Untersuchungsziel und - aufwand statt.

Probenahme und Analytik

Wir sind zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2015. Für die Durchführung von Gelände- und Probenahmearbeiten verfügen wir über 4 Probenahmefahrzeuge, Kleinrammbohrer, Sondiergeräte, Betonkernbohrer, Plattendruckversuchsgeräte, leichte und mittelschwere Rammsonde, Probenahmesysteme für Wasser und Luft, Vor-Ort-Messgeräte für Wasser – Boden – Luft, Vermessungsgeräte.

In unserem bodenmechanischen Labor führen wir Bodenzustandsuntersuchungen durch (Wassergehalt, Konsistenzgrenzen, Siebdichte, Proctorversuche etc.).
Für die Bestimmung von chemischen und biologischen Analyseparametern arbeiten wir projektbezogen mit anerkannten und für die jeweilige Fragestellung zugelassenen Laboratorien zusammen.